österr. Schriftsteller; Werke: Romane, Erz., Essays, Bühnenstücke, Fotobücher, Filmdrehbücher, u. a. Prosazyklen "Die Archive des Schweigens" (7 Bde.) und "Orkus" (8 Bde.); "Der große Horizont", "Grundriss eines Rätsels", "Die Hölle ist leer, die Teufel sind alle hier", "Die Imker"; Filme und Fernsehen u. a.: "Der Stille Ozean", "Geschäfte", "Landläufiger Tod"
* 24. Juni 1942 Graz
† 8. Februar 2022 Graz
Herkunft
Gerhard Roth wurde 1942 als zweiter Sohn des aus Siebenbürgen stammenden Arztes Emil Roth und dessen Ehefrau Erna, einer Krankenschwesternschülerin, in Graz geboren, wo er mit seinen Brüdern Paul († 2001) und Helmut aufwuchs. Dass die NSDAP-Mitgliedschaft beider Eltern in der Familie ein Tabuthema war, schlug sich später in R.s Büchern nieder (vgl. WELT, 8.12.2007).
Ausbildung
Als 19-Jähriger engagierte sich R. in Theatergruppen und wurde mit Künstlern und Autoren der "Wiener Gruppe" bekannt. Auf Wunsch der Eltern begann er nach der Matura (1961) in Graz ein Medizinstudium, das er 1967 aufgab, da es mit der für ihn wichtigen Tätigkeit des Schreibens zunehmend unvereinbar wurde.